Joel Blum ist Lastwagenchauffeur. Doch diesen Job könne er nur machen, weil er seine Leidenschaft ist. Denn die ausländische Konkurrenz ist gross. Seit sieben Jahren ist Joel Blum (26) aus Emmenbrücke LU Lastwagenchauffeur. Noch fährt er – andere haben aufgeben müssen. Selbst Markus Studer (66), der Ex-Herzchirurg, welcher vor bald zehn Jahren seinen Lebenstraum als selbständiger Trucker verwirklichte, hat dieses Jahr seinen Mercedes-Laster verkauft (BLICK berichtete).
Eine Familie könnte er nicht ernähren
«Ich bin gelernter Lastwagenführer und verdiene 4600 Franken brutto im Monat», erklärt Blum, als BLICK ihn gestern an der Raststätte Kemptthal ZH trifft. «Wenn es mir nur ums Geld ginge, hätte ich längst aufgehört. Diesen Job kann ich nur machen, weil er auch meine Leidenschaft ist.» Eine Familie könne ein Schweizer Chauffeur heute nicht mehr ernähren, sagt Blum.
Wie Ex-Herzchirurg Markus Studer spürt Blum die ausländische Konkurrenz. «Für Schweizer Transportunternehmen fahren heute Grenzgänger, vor allem Bayern und Elsässer. Auch die haben vom starken Franken gehört.» Die Konkurrenz komme aber auch von weiter her, sagt Blum. «Verschiedene Schweizer Firmen haben ausländische Tochterunternehmen. Ausländische Chauffeure fahren mit ausländischen Fahrzeugen, die mit Schweizer Schriftzügen angeschrieben sind.»
«Alles muss günstiger werden»
Die Schuld liege nicht bei den Fuhrhaltern, findet Blum. Aber: «Die Schweizer wollen tiefe Preise. Alles muss günstiger werden. Das ist ein Domino-Effekt: Je weniger für Konsumgüter bezahlt wird, desto weniger darf der Transport kosten.»
Blums Fazit: «Man müsste den Auslandverkehr bremsen. Das geht aber wegen der EU nicht. Die Transporteure haben also nur zwei Möglichkeiten: Lohnkosten senken oder aufgeben.»
Es gehe ums Überleben, sagt der Luzerner Chauffeur. «Das ist die Realität. Damit müssen wir uns abfinden. Wenn man es konsequent zu Ende denkt, heisst das schon bald: In der Schweiz wird es keine Schweizer Chauffeure mehr geben.»
«Besser als im Büro zu sitzen»
Trotz allem will Joel Blum keinesfalls aufhören. «Für mich ist das Lastwagenfahren mehr als ein Beruf, es ist mein Traumjob. Natürlich ist man lange unterwegs, arbeitet viel. Aber man sieht etwas von der Welt, statt im Büro zu sitzen und den ganzen Tag den gleichen Baum vor dem Fenster anzuschauen», schwärmt der 26-Jährige. «Ich hoffe, ich kann noch lange weiterfahren.»
sieben Jahren ist Joel Blum (26) aus Emmenbrücke LU Lastwagenchauffeur. Noch fährt er – andere haben aufgeben müssen. Selbst Markus Studer (66), der Ex-Herzchirurg, welcher vor bald zehn Jahren seinen Lebenstraum als selbständiger Trucker verwirklichte, hat dieses Jahr seinen Mercedes-Laster verkauft (BLICK berichtete).
Eine Familie könnte er nicht ernähren
«Ich bin gelernter Lastwagenführer und verdiene 4600 Franken brutto im Monat», erklärt Blum, als BLICK ihn gestern an der Raststätte Kemptthal ZH trifft. «Wenn es mir nur ums Geld ginge, hätte ich längst aufgehört. Diesen Job kann ich nur machen, weil er auch meine Leidenschaft ist.» Eine Familie könne ein Schweizer Chauffeur heute nicht mehr ernähren, sagt Blum.
Wie Ex-Herzchirurg Markus Studer spürt Blum die ausländische Konkurrenz. «Für Schweizer Transportunternehmen fahren heute Grenzgänger, vor allem Bayern und Elsässer. Auch die haben vom starken Franken gehört.»
Die Konkurrenz komme aber auch von weiter her, sagt Blum. «Verschiedene Schweizer Firmen haben ausländische Tochterunternehmen. Ausländische Chauffeure fahren mit ausländischen Fahrzeugen, die mit Schweizer Schriftzügen angeschrieben sind.»
«Alles muss günstiger werden»
Die Schuld liege nicht bei den Fuhrhaltern, findet Blum. Aber: «Die Schweizer wollen tiefe Preise. Alles muss günstiger werden. Das ist ein Domino-Effekt: Je weniger für Konsumgüter bezahlt wird, desto weniger darf der Transport kosten.»
Blums Fazit: «Man müsste den Auslandverkehr bremsen. Das geht aber wegen der EU nicht. Die Transporteure haben also nur zwei Möglichkeiten: Lohnkosten senken oder aufgeben.»
Es gehe ums Überleben, sagt der Luzerner Chauffeur. «Das ist die Realität. Damit müssen wir uns abfinden. Wenn man es konsequent zu Ende denkt, heisst das schon bald: In der Schweiz wird es keine Schweizer Chauffeure mehr geben.»
«Besser als im Büro zu sitzen»
Trotz allem will Joel Blum keinesfalls aufhören. «Für mich ist das Lastwagenfahren mehr als ein Beruf, es ist mein Traumjob. Natürlich ist man lange unterwegs, arbeitet viel. Aber man sieht etwas von der Welt, statt im Büro zu sitzen und den ganzen Tag den gleichen Baum vor dem Fenster anzuschauen», schwärmt der 26-Jährige. «Ich hoffe, ich kann noch lange weiterfahren.»